Ich nehme den Begriff der Lebensweisheit hier g?nzlich im immanenten Sinne, n?mlich in dem der Kunst, das Leben m?glichst angenehm und gl?cklich durchzuf?hren, die Anleitung zu welcher auch Eud?monologie genannt werden k?nnte: sie w?re demnach die Anweisung zu einem gl?cklichen Dasein. Dieses nun wieder lie?e sich allenfalls definieren als ein solches, welches, rein objektiv betrachtet, oder vielmehr (da es hier auf ein subjektives Urteil ankommt) bei kalter und reiflicher ?berlegung, dem Nichtsein entschieden vorzuziehn w?re. Aus diesem Begriffe desselben folgt, da? wir daran hingen, seiner selbst wegen, nicht aber blo? aus Furcht vor dem Tode; und hieraus wieder, da? wir es von endloser Dauer sehn m?chten. Ob nun das menschliche Leben dem Begriff eines solchen Daseins entspreche, oder auch nur entsprechen k?nne, ist eine Frage, welche bekanntlich meine Philosophie verneint; w?hrend die Eud?monologie die Bejahung derselben voraussetzt. Diese n?mlich beruht eben auf dem angeborenen Irrtum, dessen R?ge das 49. Kapitel im 2. Bande meines Hauptwerks er?ffnet. Um eine solche dennoch ausarbeiten zu k?nnen, habe ich daher g?nzlich abgehn m?ssen von dem h?heren, metaphysisch-ethischen Standpunkte, zu welchem meine eigentliche Philosophie hinleitet. Folglich beruht die ganze hier zu gebende Auseinandersetzung gewisserma?en auf einer Akkommodation, sofern sie n?mlich auf dem gew?hnlichen, empirischen Standpunkte bleibt und dessen Irrtum festh?lt. Demnach kann auch ihr Wert nur ein bedingter sein, da selbst das Wort Eud?monologie nur ein Euphemismus ist. – Ferner macht auch dieselbe keinen Anspruch auf Vollst?ndigkeit; teils weil das Thema unersch?pflich ist; teils weil ich sonst das von andern bereits Gesagte h?tte wiederholen m?ssen. |
|
|
Visited 1 times, 1 visit(s) today